Lange als oberflächlich und banal gebrandmarkt, hat sich das breite Feld der Popkultur in Deutschland innerhalb der letzten Jahre als ernstzunehmender Forschungsgegenstand
etabliert – und das zu Recht, denn die Popkultur gehört zu den zentralen sozialen Machtfeldern unserer Gegenwartsgesellschaft. Wer verstehen will, wie die Menschen »ticken«, wie sie fühlen und was ihr alltägliches Handeln anleitet, der oder die sollte sich mit zeitgenössischer Popkultur beschäftigen. Dem Verstehen von sowohl populären Produkten als auch ihren Rezeptionsweisen durch uns Konsument*innen widmet sich die Reihe »Popkultur«.
Neue Reihe "Popkultur" bei Beltz Juventa

Dabei soll die gesamte Bandbreite popkultureller Phänomene in den Blick genommen werden, darunter Musik, Filme, Serien, Graphic Novels, Graffiti, Kleidungsstile oder Memes auf Social Media. Als interdisziplinäres Forschungsfeld sind dabei Beiträge aus allen Wissenschaftsdisziplinen willkommen, wobei die analytische Auseinandersetzung aus sowohl theoretischen, methodologischen als auch empirischen Blickwinkeln erfolgen kann.
Die Reihenherausgeberin Prof. Dr. phil. Heidi Süß hat im Graduiertenkolleg »Gender & Bildung« an der Universität Hildesheim über Männlichkeiten im Rap promoviert. Es folgten Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem DFG-Projekt an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie der Mediensoziologie der Universität Trier. Heidi Süß ist Herausgeberin zweier Sammelbände zu Rap, Autorin der Studie »Rap & Rassismus« und Gründerin des Berliner Instituts für Popkultur- und Rap-Forschung. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören vor allem HipHop Studies, Geschlechter- und Männlichkeitstheorien sowie der Themenkomplex Popkultur und soziale Ungleichheit. Heidi Süß ist Professorin für Soziale Arbeit an der International University of Applied Sciences in Braunschweig.
Call for contributions: Der Körper im HipHop
Der Körper bildet das performative und künstlerische Zentrum der HipHop-Kultur (Kimminich 2010; Menrath 2001). Durch ihn werden die Bilder, Diskurse, Zeichen und Symbole der global zirkulierenden, künstlerisch-kreativen (Jugend-)Kultur angeeignet und in multiplen lokalen Übersetzungsprozessen rekontextualisiert (Klein & Friedrich 2003). Erstaunlicherweise ist die körperliche Dimension der HipHop-Kultur und ihrer Praktiken in den deutschsprachigen HipHop-Studies nur marginal erforscht und wird vor allem in der Forschung zu den tänzerischen Elementen oder zur Stimme im HipHop sichtbar (Frost 2022, 2023; Singh 2022; Kautny 2009). Mit dem Sammelband „Der Körper im HipHop. Interdisziplinäre Perspektiven“ wollen die Herausgeberinnen Heidi Süß und Friederike Frost eine explizite Auseinandersetzung mit dem Körper in der deutschsprachigen HipHop-Forschung anregen.
Der Call richtet sich an Theoretiker*innen, Empiriker*innen und Praktiker*innen gleichermaßen. Die Inter- sowie Transdisziplinarität des Feldes der HipHop-Studies im Blick behaltend, laden wir zur Einreichung von Beiträgen unterschiedlicher Fachdisziplinen ein. Besonders willkommen sind Beiträge aus bislang im HipHop-Diskurs unterrepräsentierten Disziplinen und Forschungsfeldern, wie Tanz- & Sportwissenschaften, Körpersoziologie, Queer Theory oder auch den Disability Studies.
Die Abstracts im Umfang von ein bis max. zwei Seiten (exkl. Literaturverzeichnis höchstens 3500 Zeichen inkl. Leerzeichen) sollten Name, Fachrichtung, Position und E-Mail-Adresse der Person sowie einen vorläufigen Arbeitstitel des Beitrags enthalten. Bitte senden Sie die Abstracts als PDF bis zum 06. April 2025 an hiphopkoerper@gmail.com Eine Rückmeldung zu Ihrem Beitrag erhalten Sie bis zum 18. Mai 2025. Die fertigen Beiträge erwarten wir zum 12. Oktober 2025. Die Veröffentlichung des Bandes in der Reihe “HipHop Studies” bei Beltz Juventa ist für Frühjahr/-sommer 2026 geplant. Weitere Infos zum Call finden sich hier
Neu erschienen: Rap & Rassismus

„Wie wird Rassismus im deutschsprachigen Rap-Video verhandelt? Wie nehmen Rezipierende in der Kommentarspalte auf die Videos Bezug und welche Relevanzen markiert der szene- und medienjournalistische Diskurs in seiner Aushandlung? Diese Fragen fokussiert die qualitative Studie zu Rap & Rassismus. Sie zeigt, wie kontrovers gesellschaftliche Diskurse rund um die postmigrantische Gesellschaft in der populärsten Jugendkultur der Gegenwart thematisiert werden, und eröffnet einer stärker digital ausgerichteten (Jugend-)Kultur- und HipHop-Forschung dadurch neue Perspektiven.“ mehr
"Rap&Rassismus" in den Medien: DLF Tonart, DLF Corso, Radio COSMO (WDR)
Termine
sub:stance. Haltung im HipHop
Gespräch mit Heidi Süß, präsentiert von "Bühne der Utopien"
Ort: Pavillon Hannover